Dabei hab ich Edwin kennengelernt, der mit seinem schlafenden Sohn auf den Arm die Berge raufwanderte.
Er erzählte mir viel über sein Heimatdorf: 2000 ist Baños wegen des aktiven Vulkanes Tungurahua (5000 m) fast ein Jahr evakuiert gewesen. (ich hab ihn auch im Hintergrund dampfen sehen!) Die beiden Strassen waren vom Militär gesperrt. Bis sich die Einwohner und Leute aus dem Urwald (deren Preise durch die längere Lieferung gestiegen sind), zusammengerottet haben, und die Strassen wieder frei gemacht haben. Es gab sogar einen Toten, aber das war ein Unfall.
Ansonsten kannte Edwin viele Sagen und Geschichten über Baños. Die Leute hier sind immer ganz froh, wenn sie einen Touri finden, dem sie was erzählen könnnen und der dann auch noch was versteht. Sehr angenehm offen und redselig die Leute hier. Oft geht es dann nur über die Familienkonstellationen und wieso ich alleine reise, oft erfahre ich so aber spannende Dinge über das Leben der Leute.
Am Weg gab es oft tolle Orchideen (?) und Schmetterlinge.
und hier war es so richtig Indiana Jones mässig. Die kleinen Punkte auf der Hängebrücke sind Menschen. Die war eigentlich nur schwankend aber stabil. Andere Brücken tiefer im Wald hatten mehr Luft als Planken.
Der Wasserfall heisst "Manto de la Novia" (Schleier der Braut), das sich hier mal eine Braut die ihren Mann nicht heiraten wollte hinunter gestürtzt hat. Der Fluss heisst Chinchin, weil hier früher Bronzeminen waren und das das gräusch der Hämmerns sich so anhörte.
Und nach langer Wanderung durch die Hitze mit hübschen Blick übers Dörfchen erfrischt Almsusi hier ein kühles "Pilsener" (Das Bier heisst hier wirklich so!)...
Oder ein Bad in den Heissen Quellen war auch schön entspannend.
Neben Wandern, Wäschewaschen sind Oktober Festage de la Virgen de Agua santa. Die Dorfheilige hat schon so oft geholfen und Menschen gerettet (Brückenstürze, Brände, Vulkanausbrüche, sowas gibts hier auch wirklich oft, viele Bilder in der Kirche beweisen das), dass den ganzen Monat Unzüge mit Geknalle und Musik und Kerzen die in Messen oder Festen oder Feuerwerken enden zu Ehren der Virgen. Jeden Tag sind mindestens 3 Umzüge mit allem drum und dran.
Hier ein Mutiger der eine glitschige¨, wackelige Stange hochklettert für einen Gummiball. Er war klüger als seine Vorkletterer, er hatte Erde in Tatasche gegen den Glitsch.
Und zur Feier des Tages macht der Junge hier neue Bombons aus Zuckerrohrsaft, indem er den zähe Bonbonmasse immer wieder über einen Haken schlägt.
Diese ganze Feierei wäre nur lustig und pitoresk gewesen, wenn nicht an meinem letzten Tag mein Viertel mit der Ausrichtung des Umzuges drangewesen wäre. Um 5 Uhr morgens ging das Genalle und die Blasmusik vor meinem Fenster los. Meine Wirtin meinte, das wäre um den Nachbar einen fröhlichen Start in den Tag zu geben. Sie war aber auch sichtich genervt, als die lustige Band um 2 immer noch vorm Haus stand in die gleichen 3 Lieder immer wieder spielte.
Und hier noch ein kleines Bild aus dem Zoo für die Freundinnen der Vogelfotografie, hi Moepi!
Ich freu mich ganz toll über die Kommentare, und klar les ich sie!
Hasta luegito