Montag, 29. Oktober 2007

Baños, wo der Gringo gerne ist

Hallo ihr geduldigen Leser, jetzt gibt´s endlich wieder was zu gucken:
Hier bin ich frischgeduscht, mit frischer Wäsche und funktionierenden Fotochip in meinem Zimmer mit Blick auf die Berge in Baños. Nach der kurzen Zeit im Urwald ist warmes Wasser, Strom und einfach Zivilisation schon echt was feines.Die Leute aus Baños nennen es auch gerne Gringobamba, aber es ist auch echt zu nett hier, wie auch jeder andere Equador-Touri meint. Hier kann man wunderbar durch die Berge wandern, die das Dorf umschliessen.

Dabei hab ich Edwin kennengelernt, der mit seinem schlafenden Sohn auf den Arm die Berge raufwanderte.

Er erzählte mir viel über sein Heimatdorf: 2000 ist Baños wegen des aktiven Vulkanes Tungurahua (5000 m) fast ein Jahr evakuiert gewesen. (ich hab ihn auch im Hintergrund dampfen sehen!) Die beiden Strassen waren vom Militär gesperrt. Bis sich die Einwohner und Leute aus dem Urwald (deren Preise durch die längere Lieferung gestiegen sind), zusammengerottet haben, und die Strassen wieder frei gemacht haben. Es gab sogar einen Toten, aber das war ein Unfall.

Ansonsten kannte Edwin viele Sagen und Geschichten über Baños. Die Leute hier sind immer ganz froh, wenn sie einen Touri finden, dem sie was erzählen könnnen und der dann auch noch was versteht. Sehr angenehm offen und redselig die Leute hier. Oft geht es dann nur über die Familienkonstellationen und wieso ich alleine reise, oft erfahre ich so aber spannende Dinge über das Leben der Leute.

Am Weg gab es oft tolle Orchideen (?) und Schmetterlinge.

und hier war es so richtig Indiana Jones mässig. Die kleinen Punkte auf der Hängebrücke sind Menschen. Die war eigentlich nur schwankend aber stabil. Andere Brücken tiefer im Wald hatten mehr Luft als Planken.

Der Wasserfall heisst "Manto de la Novia" (Schleier der Braut), das sich hier mal eine Braut die ihren Mann nicht heiraten wollte hinunter gestürtzt hat. Der Fluss heisst Chinchin, weil hier früher Bronzeminen waren und das das gräusch der Hämmerns sich so anhörte.

Und nach langer Wanderung durch die Hitze mit hübschen Blick übers Dörfchen erfrischt Almsusi hier ein kühles "Pilsener" (Das Bier heisst hier wirklich so!)...

Oder ein Bad in den Heissen Quellen war auch schön entspannend.

Neben Wandern, Wäschewaschen sind Oktober Festage de la Virgen de Agua santa. Die Dorfheilige hat schon so oft geholfen und Menschen gerettet (Brückenstürze, Brände, Vulkanausbrüche, sowas gibts hier auch wirklich oft, viele Bilder in der Kirche beweisen das), dass den ganzen Monat Unzüge mit Geknalle und Musik und Kerzen die in Messen oder Festen oder Feuerwerken enden zu Ehren der Virgen. Jeden Tag sind mindestens 3 Umzüge mit allem drum und dran.

Hier ein Mutiger der eine glitschige¨, wackelige Stange hochklettert für einen Gummiball. Er war klüger als seine Vorkletterer, er hatte Erde in Tatasche gegen den Glitsch.

Und zur Feier des Tages macht der Junge hier neue Bombons aus Zuckerrohrsaft, indem er den zähe Bonbonmasse immer wieder über einen Haken schlägt.

Diese ganze Feierei wäre nur lustig und pitoresk gewesen, wenn nicht an meinem letzten Tag mein Viertel mit der Ausrichtung des Umzuges drangewesen wäre. Um 5 Uhr morgens ging das Genalle und die Blasmusik vor meinem Fenster los. Meine Wirtin meinte, das wäre um den Nachbar einen fröhlichen Start in den Tag zu geben. Sie war aber auch sichtich genervt, als die lustige Band um 2 immer noch vorm Haus stand in die gleichen 3 Lieder immer wieder spielte.

Und hier noch ein kleines Bild aus dem Zoo für die Freundinnen der Vogelfotografie, hi Moepi!

Ich freu mich ganz toll über die Kommentare, und klar les ich sie!

Hasta luegito

Samstag, 27. Oktober 2007

Urwald (Fundaciòn Hoila Vida)

Nach der angenehmen Zeit in der Zivilisation in Cuenca ging es weiter in den Urwald. Ueber Hoppelpisten (mehr Löcher als Piste) ging es 10 Stunden in immer dichter überwucherte Gegenden. Dabei gab es wunderschöne Aussichten über Flüsse die sich wasserfallartig in die Anden gefressen haben. Wunderbar. Etwas nervig war nur der nette alte, der neben mir sass, und die ganze Zeit nicht aufhörte zu reden, egal ob ich las, rausguckte oder schlief.
Bei der Busfahrt lief die ganze Zeit das Radio. In einer Sendung in der sozialistische Kampflieder liefen ("Bauern haltet alle zusammen", "wir marschieren bis zum Sieg...) auch "Moskau" von Dschigis Kahn lief. Das war zum schreien!!! Das kann passieren wenn man den Text nicht versteht...

An einer verlassenen Strassenkreutzung im Nirgendwo stieg ich aus und hoffte auf einen Bus zu Hola Vida. Das ist ein kleinens Regenwaldreservat und ich hofte da auch übernachten zu können. Ein Jeep mit einer Frau und ihren 5 Kindern hielt und bot mir ne Mitfahrgelegenheit und eine übernachtung in ihren cabañas an (Hütten für Reisegruppen). Fein, warum nicht.
Nach einem 15min Schlamm-Marsch durch den Dschungel uber klapprige Brückenb, glitschige Holzplanken kamen wir an einem reissenden Fluss an über den uns Jorge, ein Indio, übersetzte. Er und seine Frau und Jorge sein 3 monatiger Sohn waren die einzigen Bewohner der Hütten. Das war sehrsehrsehr einfach da, aber dafür kostete es fast nichts und ich wollte ja Abenteuer. Es gab Hühner, die die Bananen von den Stauden knabberten, Schidkröten, Hunde, unterschiedlichste Schmetterlinge und Vögel und Guantes (Riesenratten, die gegrillt werden).
Nach einer langen Wanderung durch den Urwald (Wasserfall, Blüten, zuwenig Wasser dabei, und die Flússe wirkten nicht sehr trinkbar, riesenbäume, Schlingpflanzen) ging es dann Einkaufen im "Dorf". Der Laden sah aus, wie im Wildwestfilm und fürs Abendessen gabs Reis und Eier und eine Zwiebel, sonst nichts. Damit ging ich in der Dámmerung zurück uber den Trampelpfad. Da hab ich eine echte Vogelspinne am Wegrand gesehen, uaaaa! Jorge setzte mich wider mit dem Kanu über. Dann gab er mir noch ne Kertze und meinte er müsse sich jetzt um seine Frau kümmern, die wär krank.
Da stand ich nun mit der Kerze (Stom gabs nicht, aber trinkbares Regenwasser) in dem offenen Holzverschlag mit dem stinkenden Hund und um mich Rum ging das Getose los. Das hoerte sich an wie startende Flugzeuge, Strassenbauarbeiten und Sirenen, alles gleichzeitig. Das waren vermutlich Grillen und Voegel. Wunderbar, aber verdamt gruselig.
Meine tolle Stirntaschenlampe war da auch keine Hilfe, da flog einem nur der ganze Urwald ins Gesicht, macht keinen Spass...
Da fliegen einem fingerlange Glühkäfer in den Kochtopf und sobald einem etwas Reis runterfällt haben den schon 100 Ameisen aufgefressen. Wenn ich nicht allein gewesen wäre, wäre das alles herrlich spannend und lustig gewesen, so war es auserdem auch noch unheimlich.
Ich hatte zum Glueck noch eine Dose Bier dabei, die trank ich dann in der Hängematte vor meiner Hütte und gewöhnte mich an dei Gerräusche. Sehr froh war ich über das Mücekennetz, es gab zwar keine Mücken, dafür aber viele flauschige Raupen und Riesenheuschrecken.

Die weiteren Abende waren lustiger, weil alle wieder Gesund waren. Ich ass Reis und Kochbananen und zur abwechlung Kochbananen und Reis mit der Familie. Jorge meinte ich hätte die Ameisensaison verpasst. Ich glaub das war kein Witz...

Jorgito trug rote Bänder, dass er keinen schlechten Winbd fängt, wenn er im Rückentuch über die Berge und durch den Wald getragen wird. Im Dorf gäb es aber auch eine Heilerin gegen den schlechtne Wind. Sie wollten viel über Deutschland wissen, gibt´s da auch Tiere und Wald, hat jeder ein Auto? Das war spannen und lustig mit denen.

Das war hoffenlich der letzte gelb/schwarze eintrag, demnächst auch wieder etwas bunt. ;-))

Donnerstag, 25. Oktober 2007

El Cajas

In Cuenca hab ich mich in hübschen Gassen ständig verlaufen, was viel Spass gemacht hat. Ansonsten hab ich Zeitung am Fluss gelesen oder mit netten Leuten im Park geplaudert. Irgendwie war da gerade Touristenflaute: massenweise leere Restaurants und Museen. Aber neben dem Kamarakaufen ein wenig an diesem friedlichen Ort abzuhängen, war sehr nett.

In einer Stunde Busentfernung ist das Naturschutz gebiet "El Cajas" auf 4000 Meter Hoehe. Die Busfahrt war besonders lustig, da erst ein junges Mädchen in ergreifenden Worten über die Gefahren der Zaherkrankungen berichtete, dagegen aber ein Wundermittel im Körbchen hatte, dass ziemlich chemisch stank aber sogar Karies wegputzen kann. Der Absatz war reissend.
Dann kam der schöne Pafümverkäufer. Jeder bekam einen Flakum mit Orginal Imitat in die Hand gedrückt. Die lustigen Marktweiber neben mir machten sich einen Spass daraus alle an jedem, incl mir, auszuprobieren. Da aber alle entweder nach "Büffel" oder "Puff" stanken, wurde diesmal ausnahmwiese wenig verkauft.

So kam ich "duftend" im Reservat an. Da blieb mir erstmal der Mund offen stehen. Einmal wegen der Luftknappheit. Besonders aber wegen der Landschaft. Über der Baumgrenze, auf den ersten Blick karge Landschaft, Lagunen. Am Eingang rannten noch ein paar Gringos mit Führern rum. Aber nach wenigen Metern: Einsamkeit.

Das war schockierend schön. Flechten, Blüten, Lagunen mit klaren Wasser, schwarzen Wasser, Schilf mit komischen Wasservögeln, ein blauer Himmel wie aus Glas, moorig weicher Boden, schroffe Felsen, Lamas, ein paar Pferde, gut versteckte Wege. Dazwischen ich am staunen. Da die Luft echt duenn ist, und bei der kleinsten Anstrengung anfing zu keuchen, ging ich gaaaanz langsam.

Gegen Abend war ich froh dass ich meinen Kompass dabei hatte, sonst wäre ich vermutlich immer noch da.

Danach ging es in ein paar heisse Quellen. Das ist genau so enspannend wie Sauna, mit unterschiedlich heissen Becken und kalten Wasserfall dabei. Wunderbar.

Danach gings weiter in den Regenwald. Und dann nach Baños. Diese Geschichten werden aber an einem andern Abend erzaehlt...
Ich merke ich erleb hier mehr interssantes als ich Zeit zum schreiben finde. Liest das hier überhaupt jemand? Demnächst wieder mit Bildern, dann brauch ich auch nicht soviel zu texten. Versprochen.

Die Kamarastory, Technik die begeisert

In Cuenca hab ich dann versucht mir eine neue Kamara zu kaufen, denn was ist ein Touri ohne Kamara?... Irgendwie nackt. ;-(
Aber das ist hier gar nicht so einfach. Es gibt nur tausend kleine Geschäfte über die ganze hübsche Stadt verteilt und da findet man dann meistens "Antiquitäten" mit Film oder Baterien zu gigantischen Preisen. Dazu völlig verblödete Verkäuferinnen und Halsabschneiderische Ratenzahlkaufhäuser. Gruselig. Dazu scheint es auch nur Sony und Fudji zu geben. Einfach MEINE liebe Panasonic nochmal zu kaufen geht nicht, Panasonic gibts nicht.
Nach einem Tag gerenne und gefrage hab ich dann endlich den Laden meines Vertrauens gefunden. Da er die einzige KAmara, die er empfehlen und besorgen kann aber nicht da hat, musste ich dann noch 4 mal hin, bis er sie dann endlich hatte.
Es ist eine Sony DSC W35 und hat immerhin einen dreifachen optischen Zoom. Wow.
Man wird ist in Deutschland ganz schön verwöhnt mit der Kaufbarkeit von neuster Technik...
Vermutlich hätte ich die Zeit besser genutzt und währe nach Quito gefahren, aber da wären vermutlich nur der Wege länger gewesen.

So, da konnte ich jetzt munter knipsen was das Zeug hält. Cuenca, viele schöne Häuser und Kirchen, toller Fluss, lustige Leute im Bus, el Cajas, MAcas, Puyo und Hola Vida im Regenwald. Und dann knallt der S**** Speicherchip durch. Jetzt ist leider davon nichts mehr auslesbar. Der neue Chip scheint jetzt aber super zu funktionieren. Drum gibts weiter oben jetzt auch schon wieder ein paar Bilder, aber eben erst ab Baños.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Zaruma

Hab ich letztes mal noch vergessen zu sagen, liebe Gruesse in und um Holland und an das Kleintierparadies D-Str.! ;-)
Claro, que no bebo "zumo", porque aquì solamente se beben "jugos" riquìsimos. ;-)) Entonces no tengo ningunos problemas con enfermedades!

Der Bus, in dem mir die Kamara geklaut wurde, brachte mich nach Zaruma, einem kleinen Goldgräbernest auf frühlingshaften 1000 Metern. Grösser hätte der Kontrast zu Guayaquil nicht sein können: verwinkelte Wildwestgässchen mit hübschbemalten Holzhäusern und Menchen die einem ein fröhliches "Hola amiga ¿còmo estàs?" entgegenrufen. Das war so schön, das es fast schon surreal schien. Am ersten Abend dachte ich, dass so hyperidyllisch auch der ein oder andere Gruselfilm anfangen könnte.


An diesem Platz war mein Hostal. Da setzte ich mich müde von der Reise erstmal hin, und ass zu Abend. Dabei kam ich mit einem netten Herren ins Gespräch, Mauricio. Der meinte, sein Freund Ramiro von nebenan würde mir sicher gerne die Gegend zeigen, und wenn ich keine Kamara hätte, würde er mir eben ein paar Tage seine leihen. Ich sag ja, der Kontrast war unglaublich. :-)

Am Tagesausflug mit Ramiro und seinem Jeep war besonders toll, dass es ihm mindestens soviel Spass machte wir mir, überall mit Leuten zu reden und überall reinzukommen. Ausserdem hab ich ihm ein Loch in den Bauch gefragt und er hat den ganzen Tag mein Spanisch ertragen ;-))
Am nächsten Morgen ging es mit Ramiro erst mal durch die Goldmienen.

Heute gibt es einerseits kleine private Minen und Mühlen. Hier schufften die Leute unter krassesten Bedingungen, um gerade mit dem Verdienst aus zu kommen. Der Goldstaub, der aus dem gemahlenen Gestein gesiebt wird, wird mit z.B. mit Quecksilber gebunden.

(na gut, irgendwer wollte Bilder von mir sehen...
Hier bin kommen wir gerade aus der Mine)
Es gibt aber auch 12 internationale Firmen, die in Stollen bis zu 13 Leveln unterirdisch graben. Diese zahlen an den Staat nur eine winzige Steuer. Die Gemeinden bekommen davon nur verschmutzte Flüsse und kaputte Strassen. Vor 30 Jahren konnte man noch in den Fluessen baden, jetzt ist das wegen der Schwermetalle undenkbar.
Hier wird in der Plastiktüte Dynamit in den 3ten unterirdischen Level transportiert...
Danach ging es in einen Naturreservat des Nebelwaldes, kaum 20 km von Zaruma entfernt, aber eine komplet andere Vegatation und Atmosphäre. Das war richtig mysthisch! Moose, meterhohe Farne und Schlingpflanzen, dazu noch hunderte Kolibris und hallende Geräusche. Weder der Nebelwald, noch der Kolibri sind hier besonders gut getroffen, stellt euch das einfach noch viel viel schöner vor.

Es ist so wunderschön in Zaruma, dass es mir schwer fiel, weiter zu fahren. Die schönen Gespräche mit Mauricio, das idyllische Örtchen und die friedlichen Leute. Aber ich hatte noch Hummeln in der Butz und fuhr weiter nach Cuenca.
To be continued...

Samstag, 13. Oktober 2007

Guayaquil

Nach ein paar schoenen Tagen in Quito machte ich einen Tagesausflug nach Otavalo, wo ein Dorf einen riesigen Samstagsmarkt veranstaltet. Dort gab es neben Hahnenkämpfen, Indigenas mit Kaskaden von Goldketten um, Obst und Gemüse und Viehmarkt (Huehner, Kueken, Schweine, Meerschweinchen), Haushaltswaren, Touristentrödel auch mein erstes 1/4 cuy* zu essen. Das ist echt lecker: knusprig und zarter als Huehnchen, nur das Pfoetchen mit der Kralle war etwas unheimlich.

Ich wollte eigentlich mal mit dem Teleferico (Seilbahn) auf einen 4400 Berg in Quito fahren, aber der hing schon morgens immer in dicken Wolken. Das, und dass es mir abends auch ein bisschen kuehl wurde, hat mir erstmal die Lust auf noch mehr Sierra verdorben, drum gings an die Costa nach Guayaquil.

Um die tolle Aussicht auf die Andenabfahrt nicht zu verpassen, setzte ich mich nach vorne zum Busfahrer und Schaffner auf den Notsitz. Ich hatte keine Lust, hinten bei einem drittklassigen Film mit geschlossenen Vorhängen zu sitzen.
Es ging erstmal auf 3800m hoch, karge Vegetation und ein Panorama von spitzen Bergketten, um dann durch immer tropischer werdenden Urwald eine halsbrecherische Strecke direkt am Abgrund hinunter zu rasen. Sensationell!
In jedem zweiten Dorf stiegen Essenverkäuferinnen zu um ihre Ware im Bus zu verkaufen. Die Busfahrer bekommen dann immer eine Portion geschenkt. Und weil wir uns ganz gut verstanden und weil das sowieso zuviel für die beiden war, wurde ich zum Mitfuttern eingeladen (Huehnchen auf Ruebe, Schwein auf Bananenchips mit Reis, süsse Fettbällchen, Kokosmilch ...). Alles sehr lecker und spannend.

Als wir die Berge verlassen haben, fuhren wir durch ewige Bananen und Platano(Kochbananen) Plantagen, die ich jetzt auch unterscheiden kann (danke an die Busfahrer!). Ausserdem ging die Fahrt auch durch Gebiete mit unglaublicher Armut. Die Busfahrer meinten, die ärtztliche Versorgung wäre toll, weil jeder Arzt vor Ende seiner Ausbildung ein freiwilliges soziales Jahr in den Armengebieten machen muss. Super dann können die Ärzte ja mal üben... Das sah nicht so aus, als ob es da Elektrizität oder sauberes Wasser gäbe.

Abends spät kam ich in Guayaquil an. Es war bulleheiss und dreckig. Ich hatte, um nicht lange suchen zu muessen schon ein Hostal vorgebucht. Als ich da mit dem Taxi ankam (vom Fussweg hat mein Reisefuehrer aus Sicherheitsgründen abgeraten), traf mich fast der Schlag. Das war eine echt finstere Gegend mit echt finsterne Gestalten. Die Jungs im Hostal waren aber nett und lustig. Nebenan im Kiosk wollte ich mir noch Wasser kaufen. Der war zwar offen aber komplett vergittert. Und ich gehe mal nicht davon aus, dass die Bedrohung von den Kioskbesitzern aus geht...

Nach einer Nacht unter einem Ventilator, der stark genug für ein Luftkissenboot gewesen wäre, machte mich auf die Stadt zu erkunden. Man merkt an allen Ecken dass die Verwaltung sich echt Muehe gibt, das finstere Image der Stadt zu verbessern. Das wirkte aber auf mich oft eher lächerlich bis aufgesetzt. z.B. beim Besuch des Stadtfriedhofs sollte ich beim Eingang meine Ausweis da lassen, (wollte ich nicht, denn ich hatte nur meine EC Karte dabei, nach einigem Palaber gings dann auch ohne) auf dem Friedhof wurde ich noch von 6 weitern Wachtleuten angesprochen (ist mein Rucksack schon durchsucht worden?, ob ich mich auch ausgewiesen hätte, ...) Als Erklärung meinten sie: Es wäre beinahe schon mal eine Frau angegriffen worden. Da konnte ich das Lachen kaum zurück halten, "das hätte ich nun echt nicht vor". Dann wurde wieder, wichtigwichtig, mit den Walkietalkies geredet. Das war echt skuril.
Der Friedhof war teils sehr schön und schwülstig, der Hügel mit den krummen Kreutzen sah aus, wie in einem Grusel B-Movie. Sowas mag ich ja.

Der Rest der Stadt den ich gesehen habe war entweder runtergekommen oder Disneyworldmässig aufgemotzt. Aber spannend war es trotzdem, vielleicht weil es überall so quirlig und lebendig war: die Essenstände, Chinatown, Parde smarter trommelder Matrosen wegen der Unabhänbgigkeitstag der Stadt, das Feuerwerk an der Disneyworld Uferpromenade mit tausenden Familien...

Aber ein Tag Guayaquil war mir dann aber auch echt genug. Eigentlich hätte ich noch Lust auf etwas Strand in der Nähe gehab, aber das Wetter war nieselig, und so gings auf nach Zaruma.

Im Bus wollte ich vom Busfenster aus (mind 2 Meter hoch) noch den Busbahnhof fotogarfieren. Das dauerte höchstens 10 Sekunden. Das reichte aber einem gewitzten Dieb mir von aussen die Kamara aus der Hand zu schlagen. Das ging so schnell, hatte eine solche Wucht und war so absolut unerwartet, dass alles Rufen und Hinterherrennen nichts mehr nutzte. Den Dieb hab ich noch gesehn, er war ein kleiner Junge (etwa 10 Jahre).
Tja, das erklärt nun auch, warum hier keine Bilder sind: die gucken sich jetzt vielleicht ein paar Strassenkinder an...
Klar bin ich sauer und geschockt, dass meine Kamara und meine Bilder weg sind. Aber die Armut die sowas hervorbringt, hat mich - glaube ich- noch mehr geschockt.

Fortsetzung folgt bälder ;-)

*Meerschweinchen

Freitag, 5. Oktober 2007

Quito

Hallo ihr Lieben, ich bin gut angekommen! Danke fuer die netten Wuensche.
Fuer den Flug haben sie leider nichts genuetzt, der war lang und beschwerlich und das Essen war grauenvoll - zum Glueck hatte ich tolle Geburtstagspralienen dabei ;-) -, aber kurz vor Quito wurde es spannend. Wenn man genau hinsah ragten ein paar beindruckende Bergspitzen durch die Wolken. Je tiefer wir kamen um so turbulenter wurde der Flug. Ziemlich viel Gehoppel und alle am Kreischen: ein Flieger voller Dramaqueens.
Als ich ausstieg, war die Luft schon sehr duen und mir war es ganz schummerig, so dass ich froh war, dass ich abgeholt wurde. Das Hostal ist wirklich sehr nett, sauber und gemuetlich, genau das richtige um sich an die Hoehe und die Zeitverschiebung zu gewoehnen. Danke Helga und Julia fuer den Tipp! Das ist der Blick, den ich heute Morgen von der Dachterasse hatte.

Und hier unten links ist mein Zimmer zum Innenhof mit Palmen.

Nach der unglaublich kalten Nacht (mein Thermometer meint 15C, das kann aber nur ein Fehler wegen des Luftdrucks sein) brannte schon morgens die Sonne, Mittags gewitterte es, dann war es bedeckt und lau um dann jetzt abends wieder eisig zu sein. So kann ich wenigstens meine ganzen Klamotten alle an einem Tag tragen :-))

Mit dem Trolleybus (Oberleitungsbus) bin ich morgens in die Altstadt gefahren, um mir einfach, benommen wie ich noch bin, ein paar Sehenswuerdigkeiten anzusehen und ein bischen durch die Stadt zu bummeln. Wow, war das eindrucksvoll! Besonders gut hat mir heute die Lebendigkeit gefallen, die aber nie stressig war... na ja, das einzig stressige war, als ich noch roechelnd von der duennen Luft, in eine riesige schwarze Auspuffwolke gekommen bin. Mein erster Eindruck ist, dass die Menschen hier gelassen, offen und lustig sind. Und ich bin ganz stolz, dass ich mich ganz gut auf Spanisch verstaendigen kann. Besonders nett war das Stadtmuseum, in einem Krankenhaus aus dem 16. Jh, wo im winzigen Eintrittspreis auch eine Fuehrung enthalten ist. Das heisst, jeder einzelne bekommt ueber 1 Stunde alles genau erklaert. Auch nett war das Mittagsessen. Mir gefiehl das Restaurant mit den kitschigen Stofftischdecken sofort, dass ich erst am Tisch nach der Karte fragte. Der Ober meinte, die gibts nicht, es gebe jetzt Mittagessen. Aha, na dann, nehm ich. Es gab Suppe mit unbekannten Gemuese, gebratens Fleisch mit Fritten, Reis und Huelsenfruechtesalat. Dazu gabs ein Getaenk (milchige Ananas) und Erbeeren mit weissem Schaum drauf zum Nachtisch. Alles sehr spannend und wirklich lecker und echt billig (2$).

Hier ein paar Bilder meiner ersten Runde

(Gwen, siehste die Schuluniformen, da ist deine aber noch schick gegen ;-)

Auf dem Platz hier hab ich mir lange die Leute angeguckt, die Schuhputzer Kinder, die Sachenschlepper, die aeltern Herren in Nadelsteifenanzug beim Plausch, bei soviel Schoenheit, wunderte ich mich wo die Touristen sind

und abends bin ich dann gluecklich und immer noch schnaufend an der gothischen Kathedrale angekommen, die durchgeknallte Galapagos Tierchen als Wasserspeier hat und von wo aus ich einen herlichen Blick ueber die Stadt hatte.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Danke für die Abschiedsfeier

Vielen Dank für das wunderschöne Fest! Ich hatte soviel Spaß und bin froh Euch alle nochmal gesehen zu haben. Aber auch Danke für die lieben Glückwünsche zum Geburtstag und für meine Reise, am Abend oder per Mail, Post und Telefon; das leckere Essen und Trinken, die Geschenke, eure Hilfe... einfach für Alles! Schön, dass ich Euch habe! Lasst von Euch hören, per Mail oder in Kommentaren im Blog. Und ich freu mich jetzt schon Euch wieder zu sehen!










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