Als ich im Nachtbus von Udaipur nach Bomby aufwachte, sah ich Slums bis zum Horizont, Menschen schlafend im Strassendreck, manchmal mit Mueckennetz meist ohne. Ueber 1 Millonen Menschen leben in Bombay in Slums. So ein Elend wie hier in den Aussenbezirken habe ich noch nie gesenen. Im krassen Gegensatz dazu ist die Innenstadt propper und gruen, es gibt oft sogar Buergersteige(!) und die Kolonialbauten sind im guten Zustand. Die Haendler, Bettler und Taxifahrer (Rikschas sind in der City verboten) versuchen einen uebel uebers Ohr zu hauen, so krass war bisher nur Delhi. Aber im Vergleich zu Delhi ist hier alles relativ westlich zivilisiert und sauber. Aber das unglaubliche Elend der Armen ist auch in der schniecken Innenstadt sichtbar, wenn z.B. eine Mutter mit ihren 5 Kindern (das aeltestes vielleicht 6 Jahre alt) auf dem Gehweg schlaeft. Ich werde mich nie daran gewoehnen da einfach drueberzusteigen.Das Gate of India haben noch die Englaender gebaut, aber kurz nachdem es fertig war, war Indien auch schon unabhaengig. wurde ich dann auch fuer Bollywood entdeckt. Die suchen immer "exotische" Auslaender als Statisten. Leider waren an meinem Drehtag die Hauptdarsteller krank. So war meine Filmkarriere dann auch schon wieder vorbei. :)Aber manchmal merkt man selbst hier noch, dass man in Indien ist. So gibt es im ganzen Land anscheinend keine Speisekarte, die nicht klebt und fast unleserlich vor Schmier ist. Teilweise kleben auch noch ganze Fliegenkolonien darin.
Und dann gibt es in Mumbai auch noch viele Maenner, die sich als wunderschoene Frauen auftreten, nur wesentlich frecher und provokativer, als die normale Inderin. Diese werden als heilig verehrt und muessen z.B. in Zuegen nicht bezahlen. Transvestiten haben es hier offensichlich wesentlich leichter als bei uns.
Bei Zuegen, Bussen und allen engen Tueren gilt: alle steigen gleichzeitig ein und aus. Dazu wird dann gerne noch aus der 2ten Reihe Gepaeck ruebergereicht.
Hier ein paar Spuelerinnen.
Vor Mubai liegt Elephantisland, mit drolligen Affen, vor deren Raubueberfaellen man aber auf der Hut sein musste.Hier sind sie aber mit Saeglingspflege beschaeftigt.Die Hauptatraktion ist aber der Tempel, der als Hoehle in den Fels gehaune ist. Da gab es Shivareliefe, die die Portugiesen aber als Schiessstand benutzt haben. Trotzdem war noch genug erhalten, um tief beeindruckt zu sein. Shiva ist der Gott der Zerstoerung. Diese ist aber fuer den Neuanfang und das Bestehen in der Zeit notwendig. Drum hat dieser 7 Meter hohe Shiva 3 Koepfe, links den maenliche Zerstoerer, in der Mitte das Sein und rechts, der weibliche Teil Shivas steht fuer das Entstehen.Auf dem Bahnhof wimmelt es von Leuten, die wegen unglaubliche Verspaetungen ein paar Tage auf dem Bahnhof warten, Lasttraegern, Zeugverkaeufer. Mein Ueberland Zug nach Goa war aber relativ puenktlich und am naechsten Morgen, freu ich mich hier, noch leicht zerzaust, dass es endlich gruener wird.
In Goa packte mich dann der grosse Blues, dass meine Reise schon so schnell vorbei geht. Dazu kommt, dass es aus einiger Entfernung absurd oder kaum zu schaffen, scheint, was ich da den Tag ueber alles so machen muss. Dazu kommt, dass ich diese Mischung aus hier-haengen-gebliebenden Hippies, die glauben vom kiffen wird man heilig, und rotgebrannten Englaender, die glauben von saufen wird man erholt, gerade nicht so betoerend finde.
Mir gefaellt aber gut, dass man in meiner spottbilligen Huette am Strand das ausergewoehnlich schoene Rauschen des Meeres hoeren kann. Auch hier Kuehe: Nachbarn leihen mir ihr Boogibord (Surfbord im liegen) das sauviel Spass macht. Ansonsten ist das Wasser badewannenwarm, es sind feuchte 42 Grad und ich bin dauernd im Wasser. Besonders schoen sich im Vollmondschein auf dem spiegelblanken Meer teiben zu lassen.