Samstag, 26. Januar 2008

Bula Fiji, no worries

Wer's noch nicht geahnt hat: Fiji ist wunderhuebsch. Das hat selbst mich Strandmuffel verzaubert. Um nicht die Woche Fiji mit Bootsuche zu vertroedeln, hab ich ein Backpacker-Insel-Hopping Packet in Neuseeland gebucht, das unheimlich guenstig war. In Nadi hing ich dann aber estmal einen Tag laenger fest, da gerade ein Cyclo vorbeifegte. Es war tropisch schwuel mit einem sehr starken Sturm. Als ich mich vom Flug in einem Liegestuhl ausruhte wurden dutzende kleinst Eidechsen auf mich geweht, sehr suess. Den Tag verbummelte ich im Staedtchen. Haette ich nicht schon im etwas usseligen Nadi so liebe und offene Leute kennengelernt, ich haette die Insel-Herbergen fuer Touristenschau gehalten. Viele nette Plaudereien, letztes Jahr gab's hier nen Militaerputsch, der aber nur zu hoeheren Preisen gefuehrt hat und naechstes Jahr solls wieder freie Wahlen geben. Die Bevoelkerung ist halbe halbe Fiji/Indisch, drum gibts auch huebsche Hindutempel (schonmal als Indien Vorschau)

Am naechsten Tag fuhren wieder Boote auf holpriger See und es ging auf zur ersten von 3 Yawasawa Insel (noerdlich von der Hauptinsel). Vorbei an mehr oder weniger winzigen Inseln mit Huette und Palmen, wie man's sich vorstellt vorbei, traumhaft schoen. Wenn man sein Resort oder Dorf erreicht hat, wurden die Leute vom groesseren Boot mit kleineren Booten abgeholt.

Auf der Insel sangen die Leute erstmal zur Guitarre ein froehliches Bula Lied zum willkommen. Die sangen auch wenn man allein ankam, oder auch sonst dauernd, das wirkte auf mich ueberhaupt nicht, als muessten sie singen, sondern ehrlich herzlich. Das bin ich mit Luisa, die Krankenschwester werden moechte. (die wollte dir mal mailen, Gwen)Dann erstmal chillen in meiner Lieblingshaengematte. Sehr schoen konnte man auch Schnorchenln oder im lauen Wasser baden, oder kleine Spaziergaenge zu noch einsameren Straenden machen, Kajak fahren, mit nem Minisegelboot rausfahren und mit etwas Glueck auch wieder zurueck kommen, oder einfach wieder in die Haengematte. Herrlich, endlich mal Urlaub :-))

Maci, der eigenlich auf die Bar aufpassen sollte, nutzte das, um sie mit mir zu pluendern, (sehr lustig pupertaer). Etwas gruseliger wurde es, als er vorbeikam, als ich im Korallenriff schnorchelte. Er wollte mir zeigen, wie er jagt, drueckt mir nen dicken Draht in die Hand, taucht bis etwa 5 Meter tief, und - zack- hat er nen handtellergrossen Fisch am Pfeil. Den spiesst er mir auf en Draht, und verschwand wieder in den Tiefen. So hatte ich in kuerzester Zeit, 20 noch zuckende Fische auf meinen Draht aufgefaedelt. Das ging alles schneller, als ich eine gute Idee hatte, wie ich aus der Situation rauskomme. Ich war von Macis Geschick beeindruckt, aber das war auch ganz schoen martialisch. (Vielleicht errinnert sich noch jemand an das Drama, als ich den Goldfisch toeten musste...) Aber Maci hatte den Abend frei und wollte seiner Familie ein leckers Fischessen mitbringen.Geschlafen wurde in Schlafsaelen mit bis zu 80 Betten, aber es war zum Glueck relativ leer nach dem Sturm, so dass ich hoechstens 10 im Zimmer hatte. Zu essen gab es Kokosnussfisch und Babyananas, koestlich! Und das ist WIRKLICH KEINE Fototapete.

Donnerstag, 17. Januar 2008

See you, Neuseeland, das war's leider erstmal mit uns

Lieber Ulli, lieber Pit, danke fuer Eure lustigen Komentare. ;-)


Das hab ich letzte Woche, meine letzte Woche in Neuseeland, gemacht. Nachdem ich mich erstmal langsam wieder an die Zivilisation gewoehnt habe, und mich mit gutem Essen und Wein gepeppelt habe, wollte ich doch dringend noch im Sueden wandern. Das ist zwar ein schlechtes Foto, aber gibt den optischen Haupteindruck der 12 stuendigen Busfahrt wieder Schafe ueber Schafe, und gruene Huegel im Regen. Die Busfahrer der normalen Ueberlandbusse geben immer einzelne Informationen zur Strecke und Orten. Dieser aber kommentierte JEDES Doerfchen (that's a poppy littel Spot, where you can catch some lovely trouts), jede Bruecke (die hat in den 50 Jahren seit sie erbaut wurde gut dem Verkehr und den Ueberschwemmungen getrotzt), jedem Knick in der Strasse (da hat wohl der Vermesser gepennt), jede kleine Fabrik (hier stellen 30 Leute ausgezeichnete Fritten, Spinnraeder, ... her) und jeder Dorfschule (die wurde geschlossen als die Eisenbahn hier stillgelegt wurde).... Wie gesagt 12 Stunden lang. Das war wohl die Antwort auf meinen Wunsch, gernen mehr ueber Neuseeland zu erfahren. Man muss echt aufpassen, was man sich wuenscht!


Dann gings von Te Anau auf den Keplertreck. 4 Tage, 67 km, 1400 Hoehenmeter hoch und wieder runter, 3 Huetten mit bis zu 45 Leuten und keiner Dusche.

Hier bin ich - noch frisch und froh im Farnwald. An einigen Stellen sah man Farn bis zum Horizont. Oft sah es hier auch so aus, wie wo sich die Hobbits unter den Wurzeln vor den dunklen Reitern versteckt haben. Die 1000 Hoehenmeter am ersten Tag haben sich echt gelohnt, schon fuer diese Aussicht aus der Huette.Der naechste Strecke ging ueber atemberaubende Passpfade mit unglaublichen Aussichten. Das war dann aber leider im sehr ergiebigen Regen, und mit 100 h\km Wind und leider vielen Wolken, das war Pech. Nach einer Stunde waren die Schuhe nass matschig wie Waschmachinen, am Ende war ALLES nass (nur nicht der Schlafsack, zum Glueck) (Siehste, Pit, ich hab mich echt nassregnen lassen!). Hier Luci und Nicola beim allgemeinem Waeschetrocknen . Die waren so suess wie sie ausehen.
Sobald es nicht regnete kamen die legenderen Sandfliegen zum Stechen. Ich frag mich, wovon die sich urspruenglich ernaert haben. Es gab bis die Maori vor etwa 1000 Jahren kamen, keine Saegetiere auf Neusseeland, und fuer Voegel sind die Sandfliegen echt viiiiieeel zu langsam. Langsames schlendern verwirrt die schon. Die sind schon laestig, wenn man sitzt aber auch in groessern Massen nicht so schlimm wie die Panik um diese vermuten liess.
Der naechste Tag ging durch maerchenhaften Mooswald, in dem angebich die nachtaktiven Kiwis wohnen. Genauso gut koennte ich mir aber auch Einhoerner und Elfen vorstellen, die ich aber auch leider nicht gesehne habe.
Das war der Blick von der letzten Huette ueber einen kristallklaren See, in dem man herlich baden konnte.
Und der letzte Tag ging an einem mal blauen mal gruenen Fluss entlang, der so huebsch war, dass ich manchmal nicht an meine wehen Beine mehr gedacht habe.
Meine letzten Abend heute in Neuseeland verbringe ich wieder bei den Maedels und den Meerschweinchen in Christchurch. Bei soviel Abwechlung ist mir ein wenig vertraute Umgebung um so lieber.
Neuseeland kam mir wie ein tiefenentspanntes Grossbritanien vor, sehr herzliche frische Leute, koestliches Essen. Wenn es nicht so weit weg waehre wuerde ich hier sicher dauernd verlaengerte Wochenenden verbringen. Ich glaube, dass es hier noch so viel mehr an schoenen Wanderungen zu machen gaebe. Mich wunderte im nachhinein, dass bei der Einreise selbst die Wanderschuhe auf Erde kontrolliert wurden- was hier in den letzten 150 Jahren an Schafen, Kuehen und Alpakas eingeschleppt wurde, und was hier alles abgeholzt wurde. Das Schlafsaalgeschlafe hat mich schon manchmal genervt, und es war etwas muehsam, dem organisierten Teeny-Atraktions-Troubel auszuweichen. Aber als ich das mal raushatte, war's ein Reiseland wie es angenehmer kaum sein koennte.
Vielleicht wird es in Australien mal Zeit fuer Mietwagen und Zelt, mal sehen.
Mal sehen, ob's noch etwas angenehmer geht, denn ich fahre morgen nach Fiji um mit einem Schiff eine Woche Insel-zu-hoppen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen! Ein bisschen Urlaub brauch ich ja auch mal ;-)

Donnerstag, 10. Januar 2008

Auf zur Suedinsel

Von Wellington wollte ich eigentlich mit der Faehre zur Suedinsel uebersetzen, aber die war fuer die naechste Woche ausgebucht. Das war gar nicht schlimm, denn am naechsten Morgen flog eine Cessna 208 fuer 25 Euro direkt nach Blesheim, im Marbourough Weinanbaugebiet, und da wollte ich auch hin. Ich sass direkt hinter dem Piloten, es wackelte ganz schoen und die Aussichten auf beide Inseln waren herrlich.In der Gegend wird ueberwiegend Wein angebaut. Das heisst die Backpackerhostals sind voll mit Leuten, die sich hier Weinstoecke beschneiden. Die hier zum Wein trinken hinkommen steigen vermutlich eher in den chickeren Etablisments ab. Aber mit dem Hostalbike haette ich leicht 50 Weingueter erreichen, ich hab aber nur 4 an einem Tag geschafft. (Forest Estate war der Knaller!!!) Wow, da gabs aber mal echt tollen Wein. Am besten fand ich die Gewuerztraminer und den Cabernet Sauvignon. Die werden hier sehr duftig ausgebaut, dass ich zuerst man dachte, die Japanerin neben mir haette ein echt heftiges kitschiges Parfuem. Die Rotweine sehen leider aus wie aus Deutschland und schmecken duenn.

Dann gings weiter nach Kaikoura, einen huebschen Strandkaff. Suedamerika regte mich irgendwie nicht zum lesen ein, es gibt kaum Buchlaeden und man sieht selten jemand lesen und die Busse wackeln so, dass einem schlecht beim lesen wird, und man wird, sobald man draussen sitzt eh gleich angesprochen, dass man nicht zum lesen kommt,... warum auch immer. Das hole ich jetzt hier nach. Ausserdem war es in Kaikoura so herlich ruhig, keiner will einem staendig was verkaufen, es gibt hier nur saubere Klos mit Papier und Seife, und das Internet ist echt flink. Ich bin noch nicht ganz ueber meine Suedamerikaerfahrungen hinweg. In Kaikoura gibt reichlich Tiere am Strand zu sehen: unterschielichste Moewen, Delfine, Robben, schwarz-weisse Kormorane, Seeloewen und schwarze, quietschfidele Laufvoegel mit quitschroten Schnaebeln. Sehr huebsch fuer ein paar Tage anzusehen.

In Christchurch bin ich in einem Backpacker nur fuer Frauen untergekommen. Das ist echt ein Erlebnis: neben perfekter sauberer Kueche, riesigen Spiegeln, kostenloser Waschmaschiene, Foens mit unterschiedlichen Aufsaetzen, Buegeleisen, Personenwagen, flauschigen Riesenhandtuechern, einer riesen DVD Sammlung mit Schnulzfilmen, einem Krauetergarten, gibt es auch noch viele supersuessen Tiere, die von jauchzenden Maedels geknuddelt werden: Katzen, ein fettes Widderkaninchen, Fische und Meerschweinchen (lecker?!!)
Christchurch ist noch huebscher als die anderen Staedte, alte englisch anmutende Haeser und Kirchen, pitoreske Parks, mit Queen Victoria, nette Laeden, coole Bars und Restaurants. Lustig auch hier die Fussgaengerampeln an Kreutzungen, die alle gleichzeitig gruen werden, dass man quer daruebergehen kann. Ausserdem kann man hier ueberall mit Kreditkarte zahlen, selbst im Telefonhaeuschen und auf dem Flohmarkt.
Dazu gibt es noch eine historische Strassenbahn, die durch die Straesschen bimmelt.
Alles sehr nett und erholsam. Aber mich packt nun doch wieder die Abenteuerlust und morgen geht's endlich wieder in dei Wildniss. Ich fahre ins Fjordland (ganz im Sueden), wo ich ein paar Tage auf dem Keplertreck von Huette zu Huette wandern werde.

Mittwoch, 2. Januar 2008

Hi there, Neusseland!

Happy New Year, everybody!

Neuseeland war dann ja erstmal ein gehoeriger Kulturschock. Nach fast 3 Monaten suedamerikanischen Chaos wieder in der "Zivilisation" zu landen. Mein immer noch anhaltender Eindruck ist: Mann, ist das britisch hier! Da ist der Linksverkehr, die manikuerten Parks und Gaertchen, dem Fruehstueck. Dazu die Busfahrer, die zum weissen Hemd mit Schulterklappen Shorts und Kniestruempfe tragen und einen auf hoefliche, amuesante Art ueber den Streckenverlauf und die Dauer der Pausen infoermieren. Das Essen ist aber erfreulich unbritsch. Es ist frisch, koestlich und oft preiswert japanisch.

Das ist Aukland von der Faehre aus:Dazu kommt, dass es einem hier als Tourist aber so was von unvorstellbar einfach gemacht wird. Man hat die Auswahl zwischen unterschiedlichen, guten Sammeltickets fuer diversen Fahrzeuge, von-Bruecken, Tuermen Hubschrauber springen, in Gummibaellen die Huegel runterrollen und jede weitere undenkbare Art von Aktivitaten und Ausfluegen. Ich komme mir vor wie im Urlaubsdisneyland. Um mich vorsichtig an die neuen befremdlichen Gegebenheiten zu gewoehnen, beschloss ich mit der normalen Faehre nach Waiheke ueberzusetzen, mir ein Rad zu leihen und ein paar Glaeschen Wein auf den dortigen Weinguetern zu probieren. An der Anlegestelle gleich ein Radverleih,...hier ist Alles fast ZU einfach. Die Insel ist vulkanisch, aber relativ niedrig, es ging also immer steil rauf und runter (sehr lustig zu radeln) Und ueberall kleine Weinguetern, wo eine Flache bei 100 Euro anfing. Die Weinproben waren aber zum Glueck preiswerter, die Weine sehr europaeisch, was mir etwas Heimweh machte. Aber das war schnell verflogen beim rasen durch traumhafte Landschaft. Nach einigen Weinproben war es nicht mehr ganz so leicht an den Linksverkehr zu denken.Auf meinem Weg zur Suedinsel machte ich in Rotorua halt. Dort gibt es wieder herlich engliche ParksEin kleiner "Stilbruch" ist nur, brodelden Schlammbecken und kochenden Schwefelseen ueberall in der Stadt und den Parks. Die ganze Stadt riecht nach faulem Ei und nassem Hund und dampft und gluckert. Das gefaellt mir gut.


Dann wollte ich mir ein Maoridorf angucken, da hier der Anteil der Maori ziemlich gross ist.
Dabei hab ich aber eher die neuseelaendischen Reisekultur kennengelernt. Das war ganz schoen peinlich: ein launiger Busfahrer amuesierte die Massen mir lustigen Spielchen, ein gefaktes Dorf mit Augen-drehenden Wilden und angeblich im Boden gegarten Essen. Der "Erdloch-Ofen" war aber mit orangen Gluehbirnen beleuchtet. Aber es war lecker, es gab viele gruene Cocktails, teuer war es auch nicht und, eigentlich war es auch sehr lustig. So koennen hier also die organisierten Ausfluege sein..., bitte sowas nicht noch mal!
Ich schlafe hier in Backpackerhostals, da alles andere unglaublich teuer ist, und die Leute die ich da bisher getroffen habe sind meist sehr nett und lustig. Ich habe in ganz Sueamerika keine einzige Kakerlake gesehen, dafuer hier aber einige in den Hostalkuechen. Eine Bettnachbarin war voellig von Bedbugs angeknabbert, ihhh, gabs in Suedamerika auch nicht. In Rotorua war ich dann auch ueber Sylvester. Da war eine Art Reihnkulturfestival am See mit Feuerwerk. Leider haben sich keine netten Leute zum Mitfeiern gefunden, die im Hostal waren fade. Schade, aber kann passieren. Weiter auf dem weg nach Wellington staunte ich ueber Hobithuegel, Schneeberge und Myriarden von Schafe.
Jetzt bin ich in Wellington, am Suedzipfel der Nordinsel. Die Stadt ist wirklich huebsch. Auf dem Berg mit Cablecar ist ein herrlicher botanischer Garten mit 200 unterschiedlichen Rosen, die alle um die Wette dufteten (verblueffend wie unterschiedlich Rosen duften koennen!)

Hier ist das Weingebiet Martinbourough. Das ist nicht so leicht zu erreichen, besonders wenn man auf die Weingueter will. Aber die organisierte Tour durch 4 Weingueter war der Knaller! Hier sind die Weingueter sehr klein, die Winzer echte Idealisten, die gerne mal ins plaudern geraten und noch ein paar Schaetzchen aus dem Keller holen, wenn sie gute Laune haben. Einer, der viel Riesling anbaut, fand es spannend mir alle zu zeigen, und zu erfahren, wie die im Vergleich zu den deutschen sind. So bin ich gerne Versuchskaninchen ;-) Wen es interssiert: die Rieslinge hier (die ich probiert habe) sind alle seeeehr duftig, und fruchtig (Zitrus), sind aber nicht so mineralisch wie die Moselrieslinge. Hier ist die Ausflugsgruppe beim koestlichen Mittagessen.
Morgen gehts weiter nach Marlborough, auf der noerdlichen Suedinsel.