Also hier ist alles anders als anderswo. Erstmal ist Tokio riesig und voll, aber SOOO leise: die Strassen, die Leute alles. Das wirkt, als haette jemand nach Sydney den Ton runtergedreht. Gegen Tokio wirkt die Londoner Ubahn fast so niedlich wie die Bonner. Als ich endlich eine riesige Anzeigetafel ohne Kanji Schrift gefunden habe und versuchte zu finden wo ich hin will, sprang sie im naechsten Moment wieder fuer 3 Minuten auf Kanji um. Das war schon gruselig wie bei Kafka. Aber freundiche Menschen ueberhaeuften mich mit Plaenen und Richtungsvorschlaegen, dass ich tatsaechlich am Ende doch zum Hostal fand.
Es gibt aber auch viele lustige Piktogramme, die einen zum Beispiel auf gutes Verhalten in der Ubahn aufklaeren.
Es ist klirrend kalt, aber die Maedels laufen alle mit nackten Beinen rum. Und hier, ganz typisch, es wird viel auf dem Handy rumgemacht. Aber es wird kaum gesimst, dafuer mehr gesurft oder niedliche Spielchen gedaddelt. Ansonsten schlafen viele Japaner auch viel in der Ubahn auch im Stehen.
Ueberall falsche Kirschblueten,
aber auch echte Pflaumenblueten,
und ich im Schatten mit der typischten japanischen Fotopose.
Besonders lustig sind die manigfaltigen technischen Helferlein. Zum Beispiel gibt es fast nur geheizte Klobrillen. Dazu reinigen einen die Klos per unterschiedlichster Wasserstrahlen, teils auch automatisch ungefragt. Das ist sehr gewoehnungsbeduerftig. :)
Die Klos haben auch oefters mal ein Wasserrauschen vom Band, um Geraesche zu uebrdecken, das beim Betreten automatisch loslegt. Hat mich auch uerbberrascht.
Aber sehr praktisch war die letzten Tage der automatische Schuhtrockner, sowas wie ein Foehn der in die Schuhe gesteckt wird. Ach ja Schuhe, da muss man sich schon etwas konzentrieren. Nach der Rezeption zieht man Hauschlappen an, die tauscht man dann vor dem Klo gegen Kloschlappen, dann bis zum Zimmer wieder die normalen Schlappen, aber im Zimmer traegt man dann nur Socken.
Hier mal ein huebscher Garten zur Erholung.
Jedes Viertel in Tokio das ich gesehen habe ist ganz anders als die anderen. Geschaeftsleute tragen alle schwarzen Anzug und weisses Hemd und flitzen durch die Strassen in einem Affenzahn. In anderen Gegenden zeigen sich witzig aufgetakelte Visual Kei Typen (sehen so aus wie aus dem Manga gesprungen). Aber fast ueberall ist es sehr voll, und man sollte seinem Vordermann gut auf den Fersen bleiben, um nicht zum Verkehrshinderniss zu werden. Das ist eine Kreutzung bei gruen.
Das Essen, war mir schon vorher klar ist hier gut und spannend. Dazu kommt, dass es nicht so teuer ist wie ich befuerchtet habe. Das allgemeine Preisnivau ist etwa so wie in Deutschland, aber die Qualitaet (und der Unterhaltungswert) ist dafuer viel hoeher. Hier Japans Antwort auf Kaffee und Kuchen. Duftreis mit getrockneten Fruechten, gebratene Algen mit fermentierten Bohnenpaste, suesse schwarze Bohnen, frischer zarter Tofu mit Sojasosse, Misosuppe und in der Mitte ein Schwarm Kleiner Fische zum wuerzen. Alles sehr koestlich, nur die fermentierte Bohnen sind unglaublich eckelhaft! Den Geschmack hatte ich noch 2 Tage im Mund.
Ich hab jetzt bis zum 8. Maerz einen JR Railpass (so wie Interrail), und bin damit jetzt in Kyoto. Und unterwegs hatte ich das Glueck den Fuji San zu sehen. (Fuji Yama heisst der gar nicht, das ist ein Auslaendergeruecht)