Nach dem touristisch sehr erschlossenen Baños, wollte ich gernen noch was "echtes" Südamerika sehen. Dafür war Riobamba eine gute Wahl. Es ist eine 160000 Einwohnerstadt umgeben von riesigen Bergen, die man wenn gerade mal keine Wolken sind von überall sehen kann, wie z.B. den schneebedeckten Chimborazo (höchster Berg von Ecuador, über 6000m, voll der gigantische Brocken!)
In Riobambacity gibt es nichts anderes, soweit ich das in den paar Tagen gesehen habe als Handel. In jedem Haus ist ein Geschäft, dass irgendwelchen Krams verkauft. Dazu riesige Markthallen.
Dort sass ich gerne um etwas Zeitung zu lesen. Die beste, El Comercio, hat gerade mal 2 Seiten internationales, und die auch noch weit hinter "der besten Kinderernährung" u.Ä. Das einzige was es da von Deutschland im letzten Monat zu lesen gab war dass im Osten eine Kirche versetzt worden ist. Muss ja ganz schön friedlich bei euch sein ;-))
Aber zum Zeitungslesen kam ich selten, da die freundlichen, neugierigen Leute ganz begeistert sind, wenn sie mal ne Gringa treffen, die Spanisch kann. Wieviel Kinder, Brüder ich hab, wie alt ich bin und wieviel ich verdiene, ist so dass Standartgespräch. Ausserdem viele Komplimente ob meines aussergewöhnlich schönes Aussehens und viele Angebote mir irgendwas hübsches in der Stadt zu zeigen. Hier wird man echt gehegt und gepflegt. Dabei sind aber aussergewöhnlich wenige Nerver und blöd anmacher dabei.
Manchmal ist einer dabei, der gegen den kulturellen Verfall kämpft. So gibt es in Riobamba kein einziges Kino, kaum zu glauben! Oder einer war schon mal ein paar Jahre in Deutschland, ist jetzt zurück um seinen alten Vater zu pflegen und hat einen kleinen Karton mit 10 Hühnern fürs Dorf gekauft. Das war alles spannend für ein paar Tage.
Aber eines Morgens kamen die Touristen dann doch in Scharen, denn es gibt auch noch eine uralte Bahnstrecke, auf der ein alter Zug 3 mal die Woche fährt. Als normaler Transport wird der selten genutzt ist auch echt sehr klapprig. Aber die Strecke ist wunderbar, die Landschaft wildromatisch und man fährt durch hübsche Indiodörfchen mit buntgekleideten winkenden Leuten und allem möglichen Vieh. Früher fuhr man da auf dem Dach, aber jetzt ist das verboten. 2 Leute wurden da von wildverlegten Elektrokabeln runtergerissen. Also musste man jetzt drinnen sitzen.
7 Kommentare:
hi susanne,ich vermute deine kolleginnen und kollegen von conet arbeiten einfach viel und entwickeln langsam auch etwas fernweh-neid,so wie ich,wenn man deine berichte so liest.
manoman fuer diese eisenbahnfahrt hat sich die reise ja schon fast alleine gelohnt!
viel spass in peru
Hallöchen Susanne...
freue mich dass du viel spass in meine Stadt hattest. Aber es fehlt mir ein blid von Chimborazo (die schönste berges des welts).Ah! unglaublich ich kenne der Cesar von dem Zug.Auf jeden fall schönen fotos und viele grüsse aus Köln " de mi para ti"
Raúl
Hi Susanne, Julia hier. also so unglaublich ist es auch wieder nicht, Riobamba is ja nun nich so riesig und als reiseleiter.....
was ich sagen muss: deine blogs sind wirklich super, eine wunderbare ecuadorwerbung, und klar dass man dann fernweh bekommt. also gwen sollte sich mal ein beispiel an ihrer mutter nehmen, nein, kleiner witz. ist ja klar dass man über den alltag nicht so viel schreiben kann wie über eine reise.
ach und die schönen fotos, banos war übrigens der ort wo ich am liebsten geheiratet hätte, und zwar genau da wo du als heidi verkleidet auf der alm sitzt. hat leidr nicht geklappt.
außerdem auf diesem wege viele liebe grüße an martin, irmgard, tabea, franka und gwen, werden gleich das filmchen gucken.
ciao julia
Hallo Susanne, hier kommt meine Antwort von CONET :-)) wir können uns im Moment nicht wirklich beklagen, was die Arbeit angeht, aber viel Arbeit ist ja genau so schön wie Urlaub :-))
Ich glaube auch dass so eine Reise mit Sprachkenntnissen das Land erst erfahrbar macht, sonst wäre das wie bei den Touristen, die nur die Farben sehen können. Freue mich, dass Du mit den Bewohnern so gute Erfahrung machst, Du kommst aber schon zurück, oder? Bringst Du uns denn auch Salchipapas mit? Die zeigen wir dann dem Schlemmergrill :-))
Schöne weitere Zeit wünsch ich Dir, alles Gute aus der schönen grauen Heimat, in der bald schon der Fastelovend losgeht...
Christian
Ja, auch ich gebe es zu: mich packt bei jedem Eintrag das große Fernweh. Aber diesmal ist es relativ zu ertragen, weil man kann ja auch erstaunlich was erleben, wenn man einfach mal in Deutschlands Extreme fährt. War über's Wochenende in HH und Lübeck, habe das Meer gesehen, mir den Wind um die Nase wehen lassen und es war wie auf-großer-Reise-sein!!!! Inklusive Jugendherbergsfeeling erster Klasse. Die DJH in Lübeck hat den kompletten Trupp von Jugend Musiziert aufgenommen - ich danke dem Erfinder der Ohrenstöpsel! :)
Werde diese Woche die Fotos hochladen, dann haste auch nochmal was aus DE zu gucken! :)
Lass es dir gut gehen und sammel weiter Abenteuer!
Hallo Susanne, vielen Dank mal wieder für den wundervollen Reisebericht. Ich hoffe, Du kommst gut im nächsten Land an und erlebst auch da ganz viele spannende Sachen. Hier passiert nix spannendes, ich arbeite so vor mich hin, geniesse aber definitiv auch mein Leben. Den ganzen Nov/dez habe ich schon die Wochenenden nahezu ausgebucht - entweder es kommt mich jemand besuchen oder ich fahre quer durch D (derzeit auf dem Plan: Berlin, Konstanz, Frankfurt). Fische und Schnecken sind gesund, wird Zeit dem Filter zu reinigen, denn heute biste genau einen Monat weg.. Viel Spass noch!!!
So, hier neue Impressionen aus der Heimat - also zumindest aus Deutschland ;)
claudiageratz.blogspot.com
Hola Susanne,
nachdem Du Dir die Kamera hast klauen lassen, wollte ich ja schon unken, dass man Dich aus der Bonner Altstadt nicht rauslassen darf, aber ich sehe, dass Du ofenbar doch gut zurecht kommst.
Wir hatten soeben Spanisch und ich fürchte, dass das, was ich dazulerne oder auffrische, sich mit dem die Waage hät, was ich unter der Woche vergesse. Ein klassischer Gleichgewichtszustand.
Im Weinseminar jatten wir bisher Portugal, dann ein wildes Gemisch aus Schweiz, Luxemburg, Libanon und Südarfika, danach Wein und Gesundheizt sowie Weinpaschreie und zuletzt Amerika (Chile, Argentinien, USA). Am interessantesten war die Weinpanscherei, die Weine waren am besten bei Amerika. Da haben wir auch gelernt, dass Chile ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Halt Dich also ran, wenn Du dort bist! Aber auch nicht übertreiben - Männer vertragen nämlich 50% mehr Alkohol als Frauen!
Viele Grüße aus dem grauen Bonner Herbst in den Sommer
Gerd
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