Sonntag, 13. April 2008

Udaipur

Sorry, ich muss Euch mal wieder mit Bildern zuschmeissen, aber Indien ist sooo optisch...
Udaipur, mit seinem malerischen Seen, war mir eine willkommene Abwechslung zum staubtrockenen Jeisamer. Hier wurden die Wassschlossaufnahmen von Octopussi gedreht, dass man hier ganz klein im Hintergrund sieht.Ich hab bisher noch keine Muellabfuhr in Indien gesehn. Aller Muell wird im Garten oder auf der Strasse oder am See verbrannt. Jetzt weiss ich auch, was die tausenden flackernden Lichter waren, die ich beim Landeanflug auf Delhi gesehen habe. Das fuehrt dazu, dass man Nachts in Ueberlandbussen vor Rauch von der Strasse kaum atmen kann.
Mein Killerimunsystem kommt prima mit den massiven Attaken hier klar. Und das Essen ist nicht so scharf wie ich befuerchtet habe. Besonders lecker Thali, mit Chapati-Brot, Salat, gebratenen Reis, Jogurth mit Stuckchen(?), Dhal (Huelsenfruchtpampe) und veg Curry. Jeder einzelene Teil mit einem Strauss unterschiedlicher Gewuerze, lecker und billig (ca 0,50 Euro) Nur mit der rechten Hand zu essen und Chapatistuecke abreissen ist nicht immer einfach.
Wegen dem Saison Ende war es schoen ruhig und die Leute hatte viel Zeit zum Teetrinken und quatschen. Dabei konnte ich dann auch mein Feilschgeschick etwas verbessern. Es ist, glaub ich, schon ein gutes Zeichen wenn der Haendler instaendig bittet, niemanden den Preis zu verraten, den ich gezahlt habe. Aber ich vermute, dass ich oft immer noch zuviel zahle.
Aber weil nichts los war, hatten die Rikschafahrer nicht viel zu tun, und freuten sich fuer etwas mehr als das Benzingeld lange Ausfluege in die weitere Umgebung zu machen, am liebsten mit dem Motorad. Uebers indische Land zu "rasen", in kleinen Doerfenrn halt zu und die unglaubliche Schoenheit der Landschaft zu bestaunen war ein Riesenspass. Was die Landschaft auch so schoen macht, ist, dass auf kleinsten Feldern alles in Handarbeit gemacht wird. Da sieht man handgebundene Getreidegarben, pfluegende Ochsen und Ochsen die im Kreis gehend Wasser zur Bewaesserung pumpen. Alles sehr einfach und arm, aber schoen anzusehen, und zumindest nicht so ein grausames Elend wie in den Staedten. Die Dorfleute sind sehr gastfreundich und mindestens genauso neugierig auf mich wie ich auf sie. Hier reissen sich ein paar Kinder darum noch mit aufs Foto zu kommen, dass sich eigentlich die beiden Dorfhuebschen im Hintergrund gewuenscht haben.
Ueberhaupt finden es viele Inder ganz toll fotografiert zu werden und dann auch noch das Foto direkt sehen zu koennen. Da freut sich die Touristin und die Inder auch.
Auf den Morotoradtrips hab ich viele interssante Dinge probieren koennen, wie Bidis (kleine billige handgerollte Zigaretten), Kruemel in kleinen Tuetchen, dass wie Kraeter und Weihrauch schmeckt und dass man unter staendigem Spucken im Mund aufloest, Zuckerrohr knabbern (was auch mit viel Spucken verbunden ist). Fuer die Leute war mich dabei zu beobachten ein Riesengaudi und fuer mich auch.
Das eigentliche Ziel war aber Kumbalgath, ein tutzige, riesige Fordanlage, jetzt mitten im Nirgendwo frueher an der Gewuertzstasse.
Innen viele Tempel und drumherum sehr viel Landschaft.
Manchmal bin ich aber auch mit lokalen Bussen ein bisschen durch die Gegend geklappert. Bei einem Stop, raubten einige Affen erstmal die Fahrgaeste aus (Wasserflachen, Essenstueten) andere suchen den Schatten unterm Bus.
So erreichte ich den tollen Jeintempel Ranakpur, mit kuehler "Aussichtterasse", dezent versteckten Kamasutra-Reliefen und 1444 unterschiedlichen Saeulen.
Hier haben mich indische Reisegruppen sicher noch oefter fotografiert, als die imposanten Steinelefanten.
Ueberall auch echte Tiere, es gibt kaum irgendwo auf Stadt und Land eine Strasse ohne Kuehe. Oft auch Ziegen, ein paar Hunde, marodierende Affenbanden, viele Tauben, Eselherden, die Ziegel schleppen und manchmal auch ein Elefant, der in den engen Gassen den Verkehr blockiert. Die Tiere werden alle gefuettert oder fressen die Pressabfaelle der Saftpresskarren. Die roten Hoerner zeigen, wem die Kuh gehoert. Und wer wuerde da wagen, die Heiligkeit der Kuh zu bezweifeln?
Aber der Oberhammer war das Gangor-Fest in Udaipur. Es findet zu Ehren der Hochzeit von Shiva und Pavati statt. Lord Shiva (der Zerstoerer) ist einer der wenigen vorbildlichen Ehemaenner in der Hinduh Goetterwelt. Darum fasten die kleinen Maedchen, laufen schon seit Wochen mit Blumentoepfen durch die Strassen, um Geld fuer schoene Kleicer oder die Aussteuer zu sammeln. Das machen sie, um dann die Blumen am Gangorfest in den See zu werfen und fuer einen guten Ehemann und eine glueckliche Ehe zu beten.Ausserdem gibt es Frauen, die mit Goettern auf dem Kopf durch die Stadt ziehen, eingehuellt in dicke Bluetenduftschwaden, extatisches Getrommel, eine Tanzauffuehrung auf dem See, bei der kiloweise Bluehtenblaetter geworfen werden, und ein fettes Feuerwerk, dass in Deutschland niemals durch den TUeV gekommen waehre. Die Strassen sind voll mit Frauen (die sonst in der Minderheit sind) in ihren schoensten, buntesten Gewaendern, sowas wie indischer Girlsday. Noch bunter geht wirklich nicht mehr!

5 Kommentare:

Peter hat gesagt…

Hi, Schwesterherz!

Das sind ja mal wieder die Sensations-Eindrücke. :D
Und: Danke für die vielen Bilder!
Habe leider keine Zeit, ausführlicher zu kommentieren. :(

Bis dann dann,
Peter

Claudia hat gesagt…

Ach Susanne, was sind das wieder für tolle bunte Bilder! :) Du siehst ja sehr gechillt aus auf dem Foto!!
Da wird man ja schon bissl neidisch gemacht hier :)
Aber ich muss sagen, trotz anstehendem Umzugsgebrassel bin ich auch sehr gechillt. Die Küchenplanung und vor allem -anschaffung bereitet mir zwar bissl Magenschmerzen, aber das wird schon.
Bis du da bist, hoffe ich, dass ich so weit fertig bin, dass wir gechillt ein Gläschen Wein nehmen können ;)
Lass es dir gut gehen!! LG CLAUDIA

Anonym hat gesagt…

"Sorry" ist witzig, danke für die schönen Bilder und Geschichten aus dem Wunderland. Wie beindruckend. Da muss man beim gucken aufpassen, dass man nicht für immer riesige Augen kriegt.

Wir finden es trotzdem nicht schade, wenn Du wieder kommst :)

Dass Du für ein glückliches Leben für uns Blumen und Farben (?!°?) opferst und sogar Gandhiasche trinkst, ist aber lieb von Dir. Ich glaube, es wirkt schon.

Alles Gute,

Almut

Anonym hat gesagt…

grummel ... stoy celosa nada mas :( ... xq stas alla y yo??? yo stoy en la paz y s bn frio ak, ... me siento solita xq mis padres han salido y nadie sta :(
hehe pero sabes k? me he comprado algunas peliculas de "James Bond" .. "Octopussy" tbn y a mi me encanta esa peliula hehe bn chistoso!
disfruta india para mi tbn!!!
t extraño muchisimoooooo

Anonym hat gesagt…

Hallo Susanne,

ich habe heute auch indische Elefanten gesehen, aber nur im Zoo in Köln (Ausflug mit Irm, Franke und Tabea). Ich finde den INdien-Blog ganz toll und wünsche Dir noch viel Spass.. Susi